In der Weltspitze angekommen

Absolut beeindruckend! Insgesamt zwölf Mal konnten sich die SST Elite Seglerinnen und Segler am Weltcup sowie an Europa- oder Weltmeisterschaften in den TOP 10 platzieren und damit bereits die Schweizer Startplätze im 49er und im Laser Radial für die Spiele in Tokio 2020 sichern. Das immer noch junge Swiss Sailing Team (Altersdurchschnitt 23,8 Jahre) hat damit eindrücklich bewiesen, dass es jetzt schon zur absoluten Weltspitze im Olympischen Segelsport gehört.

Und auch der SST Nachwuchs steht der Elite in Punto Spitzenleistung in keiner Weise nach: WM Bronze im Optimist und im 420er (U17), EM Bronze im Nacra15, ein Diplom im Kitesurfen (Platz 5) an den Youth Olympic Games und drei 6. Plätze an der World Sailing Jugend-WM stehen hier zu Buche.

Einen weiteren Meilenstein setzt Nils Theuninck (Finn), der als erster SST Nationalteamsegler überhaupt die Spitzensport Rekrutenschule der Schweizer Armee absolviert.

Die vorolympische Saison 2019 – sie wird mit Sicherheit sehr spannend. Viel Spass beim Lesen!

Swiss Sailing Team 2019 – ein Olympischer Ausblick

 

Tom Reulein, Teamchef des Swiss Sailing Teams, präsentiert die Ambitionen des Teams für 2019.

Im 49er und Laser Radial sind 2 Nationenquoten, also Startplätze für die Schweiz, an den Olympischen Spielen in Tokio 2020 bereits gesichert. Wer und wann kann in 2019 noch weitere Nationenquote holen?

Die Startplätze für die Olympische Regatta werden nach dem Qualifikationssystem von World Sailing und dem IOC vergeben. Insgesamt werden 250 Boote und 350 Seglerinnen und Segler an den Start gehen. In 2019 können wir nur anlässlich der Klassenweltmeisterschaften die noch ausstehenden Olympiatickets lösen. Ich gehe davon aus, dass sich unsere 470er Damen Linda und Maja sowie Windsurfer Mateo Sanz Lanz sicher qualifizieren. Wenn Kilian Wagen und Gregoire Siegwart (470er M), Nils Theuninck (Finn) oder Eliot Merceron (Laser Standard) weiterhin so hart arbeiten wie bisher, haben sie auch noch realistische Chancen, die Nationenquote zu holen. Die Trauben hängen allerdings hoch, es werden nur noch 4 Startplätze, bzw. 5 im Laser an den Weltmeisterschaften im kommenden Jahr verteilt.

Neben der Nationen Quote müssen die Olympiakandidaten ja noch ein Ergebnis an einer Bestätigungsregatta vorweisen. Welche sind dies und was für eine Ergebnis muss geliefert werden?

Wenn ein Team bereits den Startplatz gesichert hat, kann es durch ein TOP 5 Ergebnis (nicht nationenbereinigt) an der WM oder am Weltcup in Enoshima den Sack zu machen und wird vorzeitig selektioniert. Das bedeutet, dass sich kein anderes Boot in dieser Klasse qualifizieren kann. Ein 6., 7. Oder 8. Platz am Weltcup stellt eine sogenannte Leistungsbestätigung dar, das Team hat alle Kriterien erfüllt, wird aber erst im Juni 2020 zur Selektion vorgeschlagen. Theoretisch haben andere Team noch die Chance, sich zu qualifizieren.

Mit wieviel Bootsklassen rechnest du an den Olympischen Spielen?

Wir wollen mit drei bis vier Medaillenkandidaten nach Tokio reisen, um endlich die ersehnte Olympiamedaille für die Schweiz gewinnen zu können. Teams mit einem solchen Potential haben absolute Priorität in der Förderung. Für die weiteren Teams oder Einzelathleten muss das Potential einer Medal Race Qualifikation und ein Projekt bis Paris 2024 nachgewiesen sein, damit wir sie mitnehmen. Insgesamt könnten wir die Schweiz in maximal 7 der 10 Bootsklassen vertreten, das gab es bislang noch recht selten. Unser Focus ist aber voll und ganz auf den Medaillengewinn gerichtet.

[Zoom auf] Mateo Sanz Lanz

 

Mateo Sanz Lanz, Silbermedaillengewinner anlässlich der Weltcup in Enoshima – die Krönung eines intensiven Segeljahrs, zieht Bilanz zu seiner Windsurfing Saison.

Welche Bilanz ziehst Du aus Deiner Saison?

Mateo Sanz Lanz: Im ersten Teil der Saison gelang es mir nicht, die Leistung abzurufen, die ich mir erhofft hatte. Ich wollte an so vielen Medal Races teilnehmen wie nur irgendwie möglich, doch leider lag ich oft gerade ausserhalb einer Top 10 Platzierung. Darüber hinaus habe ich die Nationenquote für Tokyo anlässlich der Weltmeisterschaften in Aarhus verpasst. Das war eine grosse Enttäuschung und schwierig zu verdauen. Glücklicherweise konnte ich die Saison auf dem Podest abschliessen. Durch den Gewinn der Silbermedaille sind nun viele dieser negativen Gedanken weg.

Was sind heute Deine Stärken?

MSL: Ich bin noch immer am besten bei leichten bis mittleren Windverhältnissen, obschon ich im vergangenen Jahr einige Kilos zugelegt habe. Diese 6-7kg haben einen Einfluss auf meine Leistung. Ich bin zwar nicht mehr so schnell bei Leichtwind, habe dafür aber Fortschritte gemacht bei Starkwind. So oder so bevorzuge ich variablen Wind, sowohl in Richtung als auch in Stärke und mit vielen Wellen. Ich fühle mich ziemlich wohl im Olympiarevier Enoshima. Ich mag Japan sehr, Wasser wie Land. Doch die Wetterbedingungen kann man auch hier nicht kontrollieren, man ist nicht gefeit vor kalten Tagen, Regenschauern und starken Winden!

Wie sehen Deine nächsten Termine aus?

MSL: Im kommenden Jahr werde ich mich zu 100% auf die Nationalquote konzentrieren. Ich muss diesen Platz für die Schweiz unter allen Umständen sichern. Danach kann ich mich dann auf meine persönliche Selektion konzentrieren. Ich werde eine Chance bekommen anlässlich der Weltmeisterschaften 2019 auf dem Gardasee, wo ich allerdings mit überwiegend Gleitwindbedingungen rechnen muss. Danach gibt es nochmals eine Chance anlässlich des Weltcups in Genua im Frühling 2020. Doch ich habe noch nie gerne über eine Option B nachgedacht..!

Schweizer Nachwuchs an den Youth Olympic Games

Maxime Chabloz (Kitesurf), Arnaud Grange und Marie van der Klink (Nacra 15) haben erfolgreich an den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires (ARG) teilgenommen. Die drei Schweizer Ausnahmetalente wurden vor Ort von den SST Trainern Laurent Voiron und Ezequiel Schargorodsky betreut und können gemeinsam mit über 4`000 Athletinnen und Athleten im Alter von 14-18 Jahren aus mehr als 200 Ländern auf eine erlebnisreiche und intensive Olympische Erfahrung zurückblicken.

Maxime Chabloz konnte sogar das sogenannte Petit Final, also die letzte Wettfahrt, für sich entscheiden und gewinnt mit einem hervorragendem 5. Platz ein Olympisches Diplom. Und das in der Disziplin Twin Tip Racing, welche dem Freestyler aus Nidwald gar nicht so gut liegt! Das junge Duo Arnaud Grange / Marie Van der Klink, EM Bronzemedaillengewinner, belegten Platz 10.

Ein Interview mit den drei YOG Teilnehmern ist unter folgendem Link abrufbar.

Die Ergebnisse der YOG von Buenos Aires 2018 finden sie hier.

 

Das neue Nachwuchsförderkonzept ist lanciert

Rund ein Jahr hat SST Junior National Coach Marco Versari, welcher auch für die Junioren bei Swiss Sailing verantwortlich ist, an dem neuen Förderungskonzept im Nachwuchsbereich 2019 – 2024 gearbeitet. Das Dokument wendet sich gleichermassen an Athleten, Eltern, Trainer und das weitere Umfeld der Segler und beschreibt die verschiedenen Stufen des Athletenwegs im langfristigen Leistungsaufbau. Es wurde ausgearbeitet auf Basis der grundlegenden Anforderungen von Swiss Olympic. So definiert es nicht zuletzt das Trainingsvolumen und die Regattahöhepunkte der Athleten entsprechend deren Wettkampfsystem mit dem Ziel, eine idealtypische Entwicklung der Segelkarriere vom Optimist bis zur Olympiateilnahme zu  im Einklang zwischen Ausbildung und Leistungssport zu beschreiben.

Das neue Nachwuchsförderkonzept steht ab sofort auf der Website von Swiss Sailing zum Download bereit.

 

Erster Nationalteamsegler in der Spitzensport Rekrutenschule der Schweizer Armee

Ein Schritt hin zur Professionalisierung des Segelsports in der Schweiz: Die Armee bietet Nils Theuninck die Möglichkeit, die Rekrutenschule mit dem Segeln zu verbinden. Er wird der erste Segler sein, der von dieser Struktur des Militärdienstes als Elitesportler profitieren kann. « Das erlaubt mir, die Rekrutenschule zu absolvieren und gleichzeitig unter optimalen Bedingungen in meinem Sport trainieren zu können », freut sich der 21-jährige Fin-Segler. « Der Militärdienst dauert 18 Wochen, davon werde ich drei Wochen in Wangen (ZH) verbringen und den Rest im Sportcenter von Macolin. Ich werde die ersten Wochen innerhalb eines guten Set-ups trainieren können. Danach kann ich auch in Trainingscamps im Ausland trainieren. Das kommt genau zur richtigen Zeit, denn ich muss die kommenden Monate wirklich an meiner physischen Kondition und meinem Gewicht arbeiten! »

 

 

Der Talent Pool 2019 ist selektioniert

Insgesamt nahmen 54 Nachwuchseglerinnen und -segler in 4 Bootsklassen am diesjährigen Talent Scout Camp teil, traditionell durchgeführt auf der BASPO Wassersportanlage in Ipsach und Magglingen unter Leitzung von SST Junior National Coach Marco Versari.

Dabei wurde ersten Mal wurde neben dem Optimist, Laser und 420er auch der Nacra 15 zur umfangreichen Sichtung eingeladen. Dies vor allem weil sich der Jugenkatamaran in den vergangenen zwei Jahren – auch dank dem WM Titel von Max Wallenberg und Amanda Björk Annastassov – in der Schweiz stark entwickelt hat.

Erfreulich, konnte der Anteil der weiblichen Athleten, welche in den Talent Pool 2019 selektioniert wurden weiter auf ein Drittel gesteigert werden. Nicht zuletzt weil auch auf Club- und Regionalebene verstärkt Augenmerk auf die sogenannte «gender equality» gelegt wird, ein wichtiger Faktor in der zukünftigen Entwicklung des Segelsports und des Swiss Sailing Team.

Die anlässlich des anfangs Oktober SST Talent Scout Camps gesichteten Seglerinnen und Segler sind selektioniert. Unter folgendem Link finden sie die Talentpool Mitglieder im Optimist, 420er, Laser 4.7, Laser Radial et Nacra 15.

 

Bronzemedaille an der Optimisten-WM

Anja von Allmen (RCO/YCSp) hat an der Weltmeisterschaft der Optimisten eine hervorragende Leistung abgeliefert: Als 27. der Gesamtwertung segelte Sie auf Platz 3 bei den Damen und bescherte der Schweiz nach dem Titel von Max Wallenberg 2016 und Nicolas Rolaz 2014 die dritte WM Medaille.

„Was für ein Ereignis“, freut sich die junge Seglerin des SST Talent Pools. „Ich begann die Woche gut, rutschte dann aber etwas im Gesamtklassement zurück. Aber ich gab nie auf, ich gab alles bis zum letzten Race und habe es aufs Podium geschafft. Ohne die Unterstützung meines Trainers Antonis Drosopoulos, der Teamleiterin Martina Zimmerli und viele andere, wäre mir das sicher nicht gelungen. Antonis sagte mir, dass es auf den eigenen Willen ankommt und ich verstehe jetzt, was es bedeutet! Vielen Dank an alle für die Motivation, Energie und Unterstützung. »

 

 

Swiss Sailing Team ist stolz, auf die Unterstützung von Hopital La Tour als sportmedizinischer Partnerklinik zählen zu können. Physiotherapie, Konditionstraining, Sporternährung und medizinische Überwachung, die Privatklinik und Swiss Olympic Medical Base in Meyrin (Genf) begleitet die SST Athleten bei ihrer gesamten Olympiavorbereitung.

Vergangenen Donnerstag verbrachten die Elite-Segler den ganzen Tag vor Ort, um verschiedenste Konditionstests unter der Leitung von La Tour Mitarbeiter Philipp Marchand und Ellen Sprunger zu absolvieren. Die Athleten gaben alles, um ihre Ergebnisse bei Kraft und Ausdauer im Vergleich zum Vorjahr zu verbessern, um sich abschließend dank der Kryotherapie zu regenerieren. Neben individueller Beratung durch Dr. Per und Dr. Finn Mahler, Leiter der Sportmedizin bei La Tour, gab auch Valérie Ducommun wertvolle Ernährungstips für die teilweise extreme Klimabedingungen in Enoshima.

Swiss Sailing Team dankt La Tour Hospital für die professionelle Unterstützung bis zu den Olympischen Spielen in Tokio 2020.