Das lange Warten auf Grund des fehlenden Windes an den Weltmeisterschaften der Olympischen Klassen in Den Haag wurde aus Schweizer Sicht heute doppelt belohnt: Die beiden 49er-Segler Sébastien Schneiter und Arno de Planta krönten ihre tolle Leistung mit der Silbermedaille. Und Elia Colombo sicherte der Schweiz in der iQ-Foil-Klasse einen Quotenplatz für Paris 2024.
Credit: Sailing Energy / World Sailing. 18 August 2023
«Es war eine tolle Woche, wir konnten uns in der Rangliste kontinuierlich nach vorne arbeiten», resümierte Sébastien Schneiter nach der Zieldurchfahrt. «Als Höhepunkt jetzt die Silbermedaille geholt zu haben, ist phantastisch.» Die knappe Ausgangslage vor dem Medalrace war für die beiden Genfer eine zusätzliche Motivation. Entsprechend freute sich auch Arno de Planta über den Coup: «Wir wussten, dass wir mindestens ein Boot zwischen die Spanier und uns bringen mussten. Es war eng, aber wir haben es geschafft!» Mit der Silbermedaille und der Qualifikation für die Olympischen Spiele in der Tasche wollen sich die beiden Genfer nun auf kommende Grosstaten vorbereiten. «Wir hoffen, dass die Niederländer bei den nächsten grossen Regatten nicht mehr so unbedränt an der Spitze segeln werden», schmunzelte Sébastien Schneiter.
Für Elia Colombo war der heutige Tag eine nervenaufreibende Sache. Nach einem verlorenen Protest und einem UFD fiel er gestern auf den 21. Rang zurück. Immerhin lag er damit als 11. Nation noch auf dem letzten Olympia-Quotenplatz. Direkt hinter ihm lauerten allerdings ein Chinese, ein Arubaner und ein Däne – alle nur durch wenige Punkte getrennt. Für heute wären noch 5 Läufe geplant gewesen – der Druck auf Elia Colombo war also riesig. Der ausbleibende Wind entpuppte sich so für einmal als Glücksfall und bescherte der Schweiz den dritten Olympia-Quotenplatz. «Es war wirklich ein harter Tag heute», erzählte Elia Colombo am Abend. «Nach dem nervenaufreibenden Tag gestern ging es darum, den Fokus zu behalten und bereit zu sein. Das gelang mir recht gut, aber jetzt bin ich doch sehr erleichtert.» Sein Coach Diederik Bakker freute sich natürlich auch: «Wir haben den Quotenplatz bewusst nicht als vorrangiges Ziel definiert. Ich wollte, dass er sich auf die Regatta konzentriert. Jetzt ist es umso schöner, dass wir den Quotenplatz schon bei der ersten Gelegenheit geholt haben.»
Nicht aufs Wasser konnten heute auch die ILCA 6 – am morgigen Reservetag sollen die beiden abschliessenden Läufe vor dem Medalrace gesegelt werden. Maud Jayet liegt auf dem vielversprechenden 3. Zwischenrang.