Die weltweite Segelelite nimmt an einem Test Event im Vorfeld zu den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro (Brasilien) teil, exakt dort, wo in einem Jahr die Regatten gesegelt werden. Die Schweizer Seglerinnen und Segler trainieren bereits seit einigen Tagen vor Ort und sind bereit für die Regatten, welche am 15. August beginnen.

Das Schweizer Nationalsegelteam (Swiss Sailing Team) nimmt ab dem 15. August an einem Test Event in Rio de Janeiro (Brasilien) teil. Der Anlass ist die grosse Generalprobe im Vorfeld zu den Olympischen Sommerspielen im August 2016. Die Schweizer Seglerinnen und Segler profitieren vom Training auf den Regattagewässern der Olympischen Spiele und können die Zeit auch für Startvorbereitungen in der Stadt nutzen. Einige Teams versuchen auch, sich anlässlich dieses Events für die Olympischen Spiele zu qualifizieren.

Zur Erinnerung sei hier nochmals erwähnt, dass gemäss dem Selektionsreglement für die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro 2016 zwei Kriterien an Resultaten erfüllt sein müssen: die Nationenqualifikation nach Bootsklasse (gemäss IOK definiert: ein Schweizer Boot pro Kategorie), sowie die Leistungskriterien, welche vom SST und Swiss Olympic definiert wurden im Hinblick auf die Qualifikation des Seglers / Teams auf nationaler Ebene.

Die nachfolgenden Teams und Segler werden die Schweiz anlässlich des Test Events in Rio vertreten. Ein Ergebnis unter den Top 8 im jeweiligen Gesamtklassement der einzelnen Segelklassen bedeutet automatisch die definitive Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016:

Nacra 17, Matìas Bühler und Nathalie Brugger (Yacht Club Gstaad): Das Duo hat der Schweiz bereits einen Startplatz in dieser Klasse (Katamaran mit einem gemischten Team) gesichert. Das erfahrene Team hat schon verschiedene Podiumsplätze anlässlich internationaler Regatten erreicht und avisiert einen Platz unter den Top 8 anlässlich des Test Events.

470M, Yannick Brauchli (Segler-Vereinigung Thalwil, Segel-Club Enge) und Romuald Hausser (Club Nautique de Versoix): Auch sie haben der Schweiz, gemäss den Kriterien des IOK, bereits im vergangenen Jahr einen Startplatz in der Klasse der 470er Männer gesichert. Das Team avisiert ebenfalls einen Platz unter den Top 8, um sich definitiv zu qualifizieren.

470W, Linda Fahrni und Maja Siegenthaler (Thunersee-Yachtclub): Die beiden Seglerinnen haben seit 2014 sehr gute Resultate erzielt und kämpfen ebenfalls um einen Startplatz an den Olympischen Spielen 2016.

RS:X, Mateo Sanz Lanz (Surfsegelclub Sempachersee): Der Schweizer mit spanischen Wurzeln ist im Oktober 2013 zum Swiss Sailing Team gestossen und träumt davon, die Schweiz in Rio 2016 zu vertreten.

Laser Standard, Guillaume Girod (Société Nautique de Genève): Der Genfer Segler hat unserem Land 2011 einen Startplatz für die Olympischen Spiele in London gesichert und kämpft nun um einen Startplatz in Rio 2016.

Laser Radial, Maud Jayet (Club Nautique de Pully): Die junge 19-jährige Seglerin hat bei den Junioren brilliert und hat nun den Übertritt ins Elite Team gemacht, mit einem Zeithorizont Tokyo 2020.

49er, Sébastien Schneiter und Lucien Cujean (Société Nautique de Genève): Das Duo hat sein olympisches Projekt 2014 lanciert mit den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokyo als Ziel.

Die Segler, welche die Selektionskriterien in Rio nicht erreichen, haben weitere Möglichkeiten, der Schweiz einen Startplatz zu sichern und zwar an den verschiedenen Klassen-Weltmeisterschaften im Jahr 2015 oder 2016 an der Regatta in Palma. Anlässlich dieses letzten Wettkampfs erhalten sie den wertvollen Gral, wenn sie einen Top 12 Nationen Platz erreichen (wobei nur die Länder eingerechnet werden, die sich nicht bereits qualifiziert haben).

Programm des Test Events: Die Regatten beginnen am 15. August, die entscheidenden Schlussläufe finden zwischen dem 20. und 22. August statt.

© Juerg Kaufmann