Bei der Trofeo Princesa Sofía – für die olympischen Klassen die erste grosse, internationale Regatta des Jahres – lief für das Swiss Sailing Team nicht alles nach Wunsch. Im Hinblick auf die Olympischen Sommerspiele im Juli vor Marseille gilt es nun, die richtigen Schlüsse zu ziehen und den Fokus beizubehalten.

Mit einem versöhnlichen Abschluss ging die Regatta vor Palma de Mallorca (ESP) für Maud Jayet zu Ende. Die 28-jährige ILCA-6-Seglerin, die während der Regatta ihren Geburtstag feiern konnte, qualifizierte sich mit einem Toprang im letzten Lauf für das abschliessende Medal Race. Dort gelang ihr nochmals eine Steigerung und ein dritter Laufrang. Insgesamt kann Jayet mit dem 7. Schlussrang zufrieden sein – vor allem unter der Berücksichtigung, dass Top-Seglerinnen wie Weltmeisterin Anne-Marie Rindom (DEN) oder Marit Bouwmeester (NED) den Sprung ins Medal Race nicht schafften.

Solide Goldfleet-Ränge belegten Anja von Allmen (26.) und Gauthier Verhulst (47.). Er klassierte sich damit bei den ILCA 7 als fünfte für Paris 2024 nicht-qualifizierte Nation.

Aus Schweizer Sicht ernüchternd ist die Tatsache, dass Maud Jayet als einzige Vertreterin des Swiss Sailing Teams in einem Medal Race dabei war. «Auch wenn die besonderen Umstände in einem Olympia-Jahr dazu führen, dass eine Regatta wie Palma unterschiedlich wichtig ist, hätten wir klar mehr Schweizer-Power erwartet», bilanziert Teamchef Christian Scherrer. «Wir wissen, dass Top-Resultate möglich sind und müssen nun die richtigen Schlüsse ziehen – der Countdown für Paris 2024 läuft.»

Hinter den Erwartungen zurück blieb insbesondere das 49er-Team Sébastien Schneiter und Arno de Planta. Die beiden sind wie Maud Jayet bereits für die Olympischen Sommerspiele in Marseille selektioniert, konnten jedoch ihr Potenzial nicht abrufen. Sie mussten nach der Qualifikation mit der Silverfleet vorliebnehmen und klassierten sich auf dem 34. Schlussrang, noch hinter ihren Trainingspartnern Richner/Schärer (30.).

Auch das 470-Mixed-Team Yves Mermod und Maja Siegenthaler (18. Schlussrang) und der iQ-Foil-Windsurfer Elia Colombo (26.) vermochten sich nicht wunschgemäss in Szene zu setzen. Wobei Letzterer auch Pech hatte: Eine Kollision mit einem Schwertfisch, als er in Führung lag, und Materialprobleme führten zu zwei DNC-Wertungen. Sowohl im 470er-Mixed als auch bei den iQ-Foil-Männern hat die Schweiz einen Nationen-Quotenplatz für Paris 2024 bereits ersegelt, so dass beide wohl in Marseille dabei sein werden. Die Formula Kiter waren in Palma nicht am Start.

 

 

 

© Sailing Energy / Princesa Sofía Mallorca

 

Die letzten Olympia-Quotenplätze werden Ende April bei der Last Chance Regatta in Hyères (FRA) vergeben. Nach ihrem Exploit bei den Europameisterschaften im März (4. Rang, einzige nicht-qualifizierte Nation in den Top 15) hat Elena Lengwiler bei den Formula Kite Frauen gute Aussichten für ein Ticket nach Marseille. Mit etwas Wettkampfglück können auch die Kiter Bruce Kessler und Gian Stragiotti sowie Gauthier Verhulst (ILCA 7) einen Nationen-Platz schaffen.

Sämtliche Resultate der 53 Trofeo Princesa Sofía Mallorca by Iberostar sind auf der offiziellen Website des Events zu finden.