Eine Olympiamedaille in London 2012 war das vor 6 Jahren hochgesteckte Ziel des Swiss Sailing Teams. Dies wurde nicht erreicht, jedoch beendet die Schweizer Equipe ihren Auftritt in Weymouth auch mit positiven Aspekten.

Die Ergebnisse: Richard Stauffacher (RSX Windsurfing) qualifizierte sich fürs Medal Race und platzierte sich als 10., Nathalie Brugger (Laser Radial) wurde 14., Marazzi / De Maria (Star) segelten auf den Rang 13 und Brauchli / Hausser (470) beenden ihre erste Olympiateilnahme auf dem 16. Platz. Ein Gesamtergebnis, welches man durchaus als positiv bewerten kann, auch wenn sich die Athleten vor der Regatta höhere Ziele gesetzt hatten.

Das erfahrene Starbootteam Marazzi / De Maria, Vierte in Athen 2004 und Fünfte in Peking 2008 musste die olympische Regatta auf dem ernüchternden 13. Platz beenden. Flavio Marazzi: „Seit dem ersten Lauf auf dem West Course segelten wir einem grossen Punkterückstand hinterher. Mit etwas mehr Mut und Glück im richtigen Moment hätten wir mehr Selbstvertrauen in den weiteren Wettfahrten gehabt. Wir konnten mit dem Swiss Sailing Team auf einen verlässlichen Partner setzen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Gstaad Yacht Club und SST konnte nicht zuletzt eine verlässliche Wettervorhersage erarbeitet werden. Wir bedanken uns herzlich bei all unseren persönlichen Sponsoren und Partnern, und insbesondere Swiss Olympic und dem Swiss Sailing Team.“

Nathalie Brugger, Sechsplatzierte von Peking 2008, konnte ihr ambitiöses Ziel nicht erreichen. “Ich hatte eigentlich immer sehr gute Starts und habe so hart wie möglich gekämpft. Das Niveau der anderen Damen waren einfach zu hoch und es war extrem schwer, in die Top 10 zu fahren.“ Das Ergebnis spiegelt nach Aussage von Teamchef Tom Reulein Bruggers Leistungslevel der letzten Monate wider. So sagte Coach Olivier Terrol: “Wir haben die letzten sechs Monate sehr hart gearbeitet und immer maximal gekämpft.“

Mit einem 7. Rang im Medal Race der weltweit 10 besten Windsurfer kam Richard Stauffacher bei seinen dritten Olympischen Spielen seinem anvisierten Ziel des olympischen Diploms sehr nahe.. „Ich habe noch nie soviel und intensiv gepumpt wie in diesen beiden letzten Wettfahrten. Ich bin jetzt fix und fertig und trotzdem freue ich mich natürlich riesig!“ so Stauffacher. “Nach den ersten 10 Wettfahrten war das das Maximum, was ich noch erreichen konnte. Wäre ich die ganze Regatta so gesurft wie heute, dann wäre ich sicher weiter vorne im Fleet und hätte ums Diplom kämpfen können.“

Die beiden jungen 470er Segler Yannick Brauchli und Romuald Hausser zeigten eine stabile Performance über den gesamten Regattaverlauf und konnten mit zwei 7. Plätzen ein deutliches Ausrufezeichen für die Zukunft setzen. Yannick: “Wir sind sehr happy, dass es schon bei der ersten Olympiateilnahme für ein solch gutes Ergebnis gereicht hat. Jetzt müssen wir einfach konzentriert weiter arbeiten.“

Teamchef Tom Reulein: “RSX und 470er haben ihre persönliche Zielstellungen annährend erreicht, Star und Radial konnten die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen. Grundsätzlich haben wir gesehen, das sich der olympischen Segelsport technologisch und trainingsmethodisch nochmals weiterentwickelt hat. Man kann sich nicht erlauben, in einem vierjährigen Vorbereitungszyklus Zeit zu verlieren, wenn man um Medaillen mitsegeln will. Die aus unserer detaillierten Analyse gewonnenen Erkenntnisse werden wir unmittelbar in die Vorbereitungen für den nächsten Olympiazyklus einbringen. Denn die Olympiakampagne 2016 beginnt nach der Abschlussfeier in London.“

Foto: © Juerg Kaufmann / Swiss Sailing Team