Nach ihrem ersten Wettfahrtgewinn am ersten Weltcup in ihrer noch jungen Karriere und weitere TOP 10 Platzierungen schickte sich Maud Jayet an, das beste Teamergebnis in Hyeres abzuliefern. Mit einer absolut überzeugenden Leistung am Schlusstag konnte sich die 21jährige B-Kaderseglerin aus Pully für das Medal Race qualifizieren. Im Weltklassefeld der besten zehn Boote gewann sie das erste Medal Race in diesem Weltklassefleet deutlich. Wegen Überschreitung des Time Limits musste dieses Rennen aber wiederholt werden – sie gewann wiederum. Mit dem 7. Gesamtplatz gelingt ihr eines der besten Weltcupergebnisse der Schweizer Laser Radialklasse.

Die Bilanz für die Schweizer Olympiateams am diesjährigen Segel Weltcup in Hyeres fiel etwas nüchterner aus. Bei gemischten Windbedingungen mit anfangs extremen Windgeschwindigkeiten um 28 Knoten und im weiteren Verlauf der Regatta überwiegenden leichteren aber stark drehenden Winden konnte sich neben Maud Jayet kein weiteres Boot für das Medal Race qualifizieren. Dennoch sind hervorragende Leistungen in mehreren Einzelwettfahrten bei „Rio-Bedingungen“ zu verzeichnen.

So tasten sich Mati Bühler und Nathalie Brugger nach siebenwöchiger Verletzungspause stetig wieder an ihr gewohntes Leistungsniveau heran. „Es braucht noch einiges an Zeit bis wir wieder da sind wo wir im Februar waren, aber das Gefühl an Bord wird immer besser und besser. Immerhin konnten wir eine Wettfahrt gewinnen“ so Mati Bühler, der optimistisch in Richtung der Olympiavorbereitungen auf Rio schaut. Insgesamt beendeten sie die Regatta auf Rang 14.

Mateo Sanz Lanz bewies einmal mehr, dass er bei Leichtwind zu den schnellsten im ganzen Fleet gehört und deswegen auch zum erweiterten Favoritenkreis für die Olympischen Spiele gezählt werden kann. Trotz der verlässlichen einstelligen Platzierungen bei „seinen“ Bedingungen hatte er auch zwei Streichresultate zu viel, um ins Medal Race einzuziehen. Nach einem 3. Platz am Abschlusstag belegte er am Ende den 13. Platz.

Linda Fahrni und Maja Siegenthaler kamen mit Ausnahme eines 6. Platzes kaum in Fahrt und belegten einen enttäuschenden 23. Platz. Ebenfalls Tribut zollen an die intensive Zeit in Palma mit Olympiaqualifikation und Europameisterschaft mussten Yannick Brauchli und Romuald Hausser, die hier in Hyeres nicht über den 19. Platz hinauskamen. Das erst seit knapp zwei Jahren zusammen segelnde 49er Team Sebastian Schneiter und Lucien Cujean tat sich indes schwer gegen die langjährigen Spitzenteams und belegten am Ende Rang 35. David Biedermann und Max Haenssler wurden insgesamt 37. Boot.

Teamchef Tom Reulein: “Rundum zufrieden sind wir natürlich nicht! 2-3 Boote im Medalrace hatten wir uns schon ausgerechnet, aber so kurz vor den Olympischen Spielen ist das Leistungslevel in den Fleets extrem dicht, jeder kleine Fehler wird sofort bestraft. Jetzt gilt der volle Focus auf die weiteren Trainingsblocks in Rio und letzten Materialtests. Eine richtig starke Leistung hat hier allerdings Maud Jayet abgeliefert, die gewonnene Wettfahrt an ihrem ersten Weltcup im Olympiajahr und die Medal Race Qualifikation ist eine klare Ansage. Da kann man einiges für die Zukunft erwarten!“

Die nächste Weltcupregatta findet vom 8. – 14. Juni in Weymouth, dem Austragungsort der Olympischen Segelwettbewerbe 2012 statt.

Foto : Pedro Martinez / Swiss Sailing Team