Das olympische Segelteam konnte anlässlich seiner Vorstellung gestern Abend in der Société Nautique de Genève auf die Unterstützung eines zahlreich erschienenen Publikums zählen. Die sieben qualifizierten Athleten nutzten die Gelegenheit, um ihre Ziele und Träume zwei Monate vor Beginn der Olympischen Spiele mit den Anwesenden zu teilen.

Mehr als einhundert Personen waren gestern Abend anwesend, um die Seglerinnen und Segler, welche die Schweiz anlässlich der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (BRA) vertreten werden, zu unterstützen. Der von der Société Nautique de Genève organisierte Abend ermöglichte dem Publikum, sechs von sieben Athleten, welche unter der Schweizerischen Flagge an den Olympischen Sommerspielen 2016 segeln werden, kennen zu lernen. (Matias Bühler war aufgrund der Weltmeisterschaften in Weymouth immer noch in London).

Die an den Olympischen Spielen teilnehmenden Teams äussern sich zwei Monate vor dem Grossanlass wie folgt:

Linda Fahrni, Steuerfrau 470W: «Für uns ist es schon ein riesiger Erfolg, dass wir es geschafft haben, uns zu qualifizieren. Unser Ziel in Rio besteht darin, möglichst viel Erfahrung für die Zukunft zu sammeln. Natürlich zählt das eigentliche Resultat aber genauso. Wir hoffen, dass wir uns für das Medal Race qualifizieren können (Anmerkung: Top 10 Segelteams).»

Maja Siegenthaler, Vorschoterin 470W: «Es ist grossartig, dieses Erlebnis mit Linda teilen zu können. Für mich ist es aber auch wichtig, Erfahrungen mit anderen Leuten in anderen Bereichen zu sammeln. Das erlaubt mir, abzuschalten, um schliesslich mit neuer Stärke zurückzukommen. Wir segeln sehr gut bei Schwachwinden, sind aber auch gut vorbereitet, uns den unterschiedlichsten Bedingungen zu stellen.»

Nathalie Brugger, Teammitglied Nacra 17: «Wir segeln regelmässig unter den Top 5 Teams. Ich bin überzeugt, dass wir über das Potential verfügen, in Rio ein Diplom zu holen, vielleicht sogar eine Medaille. Wir werden in einer Woche nach Rio aufbrechen: Unser Ziel liegt darin, im Vorfeld zu den Olympischen Spielen möglichst viel Zeit in den Regattagewässern zu verbringen, um uns optimal vorzubereiten.»

Yannick Brauchli, Steuermann 470M: «Wir sind bereit und nähern uns unserer optimalen Form. Wir wissen, was uns erwartet und freuen uns darauf, in Rio zu segeln. Die Bedingungen in den olympischen Gewässern sind komplex, eröffnen aber auch eine Vielzahl an Möglichkeiten. Es liegt an uns, diese zu nutzen!»

Romuald Hausser, Vorschoter 470M: «Unser Ziel ist es, unter die besten 8 Teams zu segeln (olympisches Diplom) und alle Möglichkeiten optimal zu nutzen. Wir wollen dabei so viel Spass wie möglich haben. Wenn uns dies gelingt, werden sich die Resultate von selbst einstellen.»

Mateo Sanz Lanz, Windsurfen: «Dies ist meine erste Teilnahme an Olympischen Spielen, ich bleibe daher eher bescheiden in meinen Zielen, dies umso mehr, weil die Segelbedingungen vor Rio sehr anspruchsvoll sind. Mein Ziel besteht darin, mich für das Medal Race zu qualifizieren. Falls ich mit den Windbedingungen gut klar komme, hoffe ich, unter die Top 5 zu kommen!»

Tom Reulein, Teamchef: «Die Schweizer Segelgemeinschaft kann sehr stolz auf diese sieben Athleten sein. Sie haben in den vergangenen vier Jahren unglaublich hart gearbeitet und viel Leidenschaft und Anstrengung in die olympische Vorbereitung gesteckt. Ihr Niveau hat sich von Monat zu Monat gesteigert. Ihr Wettkampfniveau ist vergleichbar mit jenem der ganz grossen Segelnationen.»

Alex Schneiter, Präsident des Verwaltungsrates von Swiss Sailing Team: «Wir haben in den vergangenen Jahren ein intensives Basistraining betrieben, um einerseits die Teamstrukturen zu vereinfachen, diese andererseits aber auch zu modernisieren. Wir haben Trainer von Weltklasseniveau verpflichten und, dank der Unterstützung der Partner und Mäzen des Swiss Sailing Teams, auch bedeutende Investitionen tätigen können, die heute Früchte tragen. Dank dieser Anstrengungen sind die vier qualifizierten Teams in der Lage, ein olympisches Diplom zu ersegeln, was uns die Resultate der vergangenen Monate anlässlich der Weltmeisterschaften in den verschiedenen Klassen bestätigen.»

Zu Ihrer Information: Das Schweizer Nationalsegelteam in der 49er Klasse mit Sébastien Schneiter und Lucien Cujean kann sich theoretisch noch für eine Teilnahme an den Olympischen Spielen qualifizieren. Diese hängt momentan vom Olympischen Komitee Kanadas ab, welches noch nicht entschieden hat, ob es sein 49er Team nach Rio schicken wird. Der finale Entscheid liegt bei Swiss Olympic.